Das MöGy ist „Partnerschule für die Olympiastützpunkte“
Das Göppinger Mörike-Gymnasium gehört nun zu den bedeutendsten Sportschulen des Landes. Der kurzweilige und emotionale Festakt mit viel Prominenz aus Sport und Politik zeigte die Vielfalt des Mögy.
Es war ein besonderer Nachmittag in der Göppinger Stadthalle. Nicht nur, weil die Kultusministerin des Landes, Theresa Schopper (Grüne), eine seltene Auszeichnung für das Mörike-Gymnasium im Gepäck hatte. Der Festakt machte auch deutlich, dass Zusammenhalt und Vielfalt in der Schule gelebt werden. Lehrkräfte und Schüler hatten binnen weniger Wochen ein kurzweiliges, frisches, sportliches, musikalisches und emotionsgeladenes Programm auf die Beine gestellt. Viele prominente Gäste aus Politik und Sport waren gekommen, um der Schule Anerkennung und Respekt für die geleistete Arbeit und das große Engagement auszusprechen. Das Mörike-Gymnasium trägt jetzt offiziell das Siegel „Partnerschule der Olympiastützpunkte“ und kann Schule und Leistungssport noch enger verzahnen.
Der Göppinger Oberbürgermeister Alex Maier sprach von einem „großartigen Zeichen für Göppingen“, die Ministerin von einem „Tag, der nicht alltäglich ist“. In der Tat sei das Mörike-Gymnasium erst die zweite Schule, die sie mit dem Siegel auszeichnet, verdeutlichte Schopper diese seltene Ehre. Die Zertifizierung gebe talentierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Spitzensport und Schule noch besser unter einen Hut zu bringen. „Die Lehrer unterstützen seit vielen Jahren bei dieser dualen Karriere“, hob die Ministerin das Engagement der Mögy-Pädagogen hervor, die fehlenden Unterrichtsstoff oder verpasste Klassenarbeiten durch Wettkämpfe oder Lehrgänge an anderer Stelle nachholen müssen. Schopper machte aber auch deutlich, dass die wenigsten Spitzenathleten ein ganzes Leben lang von ihren Erfolgen im Sport leben können. Umso wichtiger sei das berufliche zweite Standbein. Das Kultusministerium fördert diese Vereinbarkeit von Sport und Schule mit Anrechnungsstunden, sprich zusätzlichen Unterrichtsstunden, um den Mehraufwand auszugleichen.
Sport ist jedoch nicht nur Bewegung, sondern stärkt auch die Gemeinschaft und soziale Kompetenzen wie Fairness oder Leistungsbereitschaft. Schulleiterin Maria Rauhut hob in ihrer Rede auf die Vielfalt als Grundlage der Demokratie ab. „Und diese Vielfalt ist am Mögy Alltag. Ein Gewinn, den wir gemeinsam gestalten“, sagte sie, jeder Schüler und jede Schülerin bekomme Platz und Raum für die jeweiligen Ideen und Talente. Die jetzt auf noch solidere Beine gestellte Verzahnung von Leistungssport und Schule sei ein Aspekt, „aber die Vielfalt wird in unserer Schule auf verschiedenen Ebenen erlebbar“, unterstrich die Schulleiterin und nannte als Beispiel die ausgelagerte Klasse der Bodelschwingh-Schule Göppingen. Einige Kinder dieser Klasse waren auch aktiv auf der Bühne und ins Programm eingebunden.
Viele Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte, leisteten ihren Beitrag, um den Festakt zu einem würdigen und unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Das Kammerorchester sorgte für den Auftakt, eine Aufführung mit einem Film, der im Hintergrund abgespielt wurde, stand unter dem Motto „Mögy: vielfältig – erfolgreich – olympisch“ und zeigte, welche Bedeutung der Sport für die Schulgemeinschaft hat. Ein Gänsehaut-Moment an diesem Nachmittag, der mit dem Lied „One Moment in Time“ von Whitney Houston, interpretiert von der Schülerin Zoe Gaus, und leuchtenden Taschenlampen im dunklen Stadthallensaal seinen Höhepunkt fand. Der Song wurde anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul produziert. Weitere schwungvoll-sportliche Darbietungen rundeten den Nachmittag ab.
Dazwischen gratulierten zahlreiche Ehrengäste zu der Auszeichnung. Spitzensport und Schule seien kein Widerspruch, sondern ergänzten sich, meinte der Göppinger OB und machte die Bedeutung des Siegels deutlich: „Das Mögy festigt heute seine Rolle als eine der bedeutendsten Sportschulen des Landes.“ Er spornte die Schülerinnen und Schüler an, das Angebot anzunehmen und meinte augenzwinkernd: „Wer bei den Olympischen Spielen Gold holt, darf sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Also strengt Euch an.“ Die Göppinger CDU-Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer sprach von „Schule im besten Sinne“, wo Kinder und Jugendliche ihre Talente entfalten könnten – und das in der Sportstadt Göppingen mit zwei Handball-Bundesligisten.
Und da es an diesem Nachmittag um den Spitzensport ging, war auch der langjährige Partner Frisch Auf Göppingen vertreten. Christian Schöne, Leiter des Nachwuchscenters, zeichnete den Weg der vergangenen Jahre nach – von einer kleinen Gruppe, die die Mittagspause zum Training nutzte, bis zu einer Truppe von fast 30 „motivierten, engagierten Jugendlichen“, die von lizenzierten Trainern betreut werden. Diese auf ihrem Weg zu begleiten, hält Schöne für ein Privileg. Und das Engagement der Lehrkräfte, Fehlzeiten der Spitzenathleten auszugleichen, für „außergewöhnlich“. Auch die Zweitliga-Basketballer aus dem Nachbarlandkreis, die Kirchheim Knights, sind Partner des Mögy und gratulierten. „Danke, dass wir Teil dieser Schule sind“, sagte Marketingmanager Mo Damiani und überreichte der Schulleiterin ein Bild samt Fan-Schal, bevor der Schulchor mit dem Song „Skyfall“ den Schlussakkord setzte.
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport unterstützt Eliteschulen des Sports und Partnerschulen der Olympiastützpunkte in ihrer Arbeit. In Abstimmung mit dem Landessportverband Baden-Württemberg und insbesondere den Laufbahnberaterinnen und Laufbahnberatern der Olympiastützpunkte werden jedes Schuljahr bedarfsgerecht rund 28 zusätzliche Deputate (728 Anrechnungsstunden) für die pädagogische Betreuung der Kaderathletinnen und Kaderathleten an die Elite- und Partnerschulen vergeben, heißt es auf der Homepage des Kultusministeriums.
Der Artikel wurde von der Redakteurin Susann Schönfelder verfasst und uns freundlicherweise von der NWZ zur Verfügung gestellt. Im Original ist er hier zu finden. Die Bilder wurden von der Schule aufgenommen.
Veröffentlicht: 31.10.2025
