Menü

Ein Wiedersehen mit Jazz & More Collective

Nochmal mit den selben Musikern arbeiten? Wurde da nicht schon beim letzten Mal alles Wichtige erklärt? Kann da überhaupt noch Neues gelernt werden? – Und ob! Von Langeweile war den ganzen Tag über keine Spur zu sehen! Denn gerade beim praktischen Musizieren findet eine ständige Weiterentwicklung statt: Mit jedem weiteren Stadium, welches erreicht wird, treten neue Herausforderungen an die Musiker heran.

„Während des Workshops wurden wir gefragt, wer schon einmal improvisiert habe. Von acht Saxofonisten haben sich drei gemeldet. Daraufhin entschied der für uns zuständige Dozent: Dann machen wir das heute Abend beim Konzert einfach alle mal“, verriet eine Instrumentalistin lachend. „Zwischen Vorfreude, Aufregung und Panik löste diese Aussage unterschiedliche Gefühle in uns aus.“ Doch am Abend zeigten sich die Musiker derart souverän, dass man anfängliche Nervosität niemals für möglich gehalten hätte.

An diesem Beispiel wird nur eine der Qualitäten deutlich, die die Profis mitbringen: Neben ihrem Können vermitteln sie auch ansteckende Musizierfreude, die den Schülern Selbstvertrauen schenkt, sie jegliche Angst vergessen lässt und den Spaß am Spielen in den Mittelpunkt stellt. Durch die lässige Art in den Probenphasen und das Dirigat am Konzertabend wird diese Einstellung den Schülern auch stets vorgelebt.
Die Dozenten sind erfahrene Jazzpädagogen mit Professuren und Lehrbeschäftigungen an Musikhochschulen im In- und Ausland sowie international renommierte Jazzmusiker und Solisten. Gleichzeitig bilden die acht Mitglieder des Ensembles das Dozententeam eines seit mehreren Jahren regelmäßig stattfindenden Workshops an der Landesakademie in Ochsenhausen.

Nach den Schülervorträgen machten sich die Profis bereit. Mit verschiedenen Stücken, darunter auch Eigenkompositionen, demonstrierten sie zahlreiche Facetten: Samtige Saxophonklänge und gefühlvoll vorgetragene Balladen traten neben gute-Laune-Melodien, die mitreißend und gleichzeitig mit extremer Lässigkeit vorgetragen wurden. Dabei wurde deutlich, dass eine Big Band nicht nur laut und fetzig spielen, sondern sich auch stimmungsvoll, weich und zart präsentieren kann.

Herr Maurer, der Leiter der Big Bands am Mörike-Gymnasium, zeigte sich abschließend äußerst zufrieden: „Die Musikvermittlung ist genauso individuell wie die eigene Interpretation von Musikstücken. Insofern ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schülern in der Probenarbeit unterschiedliche Ansätze aufgezeigt werden. Eine andere Herangehensweise oder mal eine andere Art der Vermittlung können bereits andere Ergebnisse erzielen und eine veränderte Probenatmosphäre gestalten, die als anregend und spannend empfunden wird und sich somit positiv auf die Schüleraktivierung auswirkt.“

Ob das bedeutet, dass wir uns im nächsten Jahr auf einen weiteren besonderen Konzertabend freuen dürfen? Wir werden sehen. Schließlich liegt dem Mörike-Gymnasium als Kulturschule besonders am Herzen, über die Zusammenarbeit mit professionellen Künstlern kulturelle Bildung fest in den Schulalltag zu integrieren und Schülerinnen und Schüler Kultur direkt erleben zu lassen.