Wie weit wärst du bereit zu gehen?

Drei Mädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, glauben sich am Ziel ihrer Träume: Moderatorin einer neuen Fernsehshow zu sein! Doch kaum beim Sender in Hamburg angekommen, müssen sie feststellen, dass es sich wohl um eine Endauswahl, eine Art Casting handelt. Zeigt sich zu Beginn noch das Konkurrenzdenken darin, möglichst „gutes Material“ zu sein, ändert es sich schon sehr bald dahingehend, die Konkurrenz aktiv niederzumachen. Dabei offenbaren sich aber auch die je eigenen Schwächen und Probleme der drei: Während Lilly – herrlich zickig gespielt von Lea Kupferschmied - aus reichem Elternhaus stammt und endlich einmal etwas aus eigener Kraft und ohne Papas Hilfe schaffen möchte, will die ostdeutsche Petra – samstags von Lea Jürgens, sonntags von Fabienne Schmiedlin charakterstark verkörpert– einfach noch mal etwas Anderes erleben, bevor Ausbildung und Ehe den Alltag bestimmen werden. Aber auch eine so offene und sympathische junge Frau wie Petra muss an ihre Grenzen stoßen, wenn Maren, die dritte im Bunde, immer hysterischer und verzweifelter wird. Nach eigenen Aussagen hat sie nichts im Leben hinbekommen, weder schulisch noch privat – und dieses Casting erscheint ihr als letzte Chance. Eindrucksvoll stellte Linda Caesar die wachsende Verzweiflung ihrer Rolle bis hin zum endgültigen Zusammenbruch auf der Bühne dar. Dieser, wie auch die ganzen anderen Konfrontationen, werden geschickt von der Off-Stimme Arno (Daniel Caesar) gesteuert – er manipuliert die Mädchen auf der Bühne immer mehr, bis selbst Petra einen Wutausbruch erfährt.

Und am Ende? Es stellt sich heraus, dass die Moderationsstelle längst schon besetzt war – und die drei Mädels die ganze Zeit heimlich gefilmt wurden, um daraus Material für den Trailer der Sendung „Creeps“ zu gewinnen. Bloßgestellt und in intimsten Situationen gefilmt, sehen sie eine Vorschau dieses Trailers. Doch das Entsetzen währt gar nicht so lange. Denn ihr Ziel, endlich mal im Fernsehen zu kommen, haben sie ja irgendwie erreicht.